Draußenschule
Schwerpunkt Draußenschule:
Unter anderem mit dem Projekt„Draußenschule“haben wir als Grundschule Alte Alster das Zertifikat„Zukunftsschule.SH“der Stufe 2 vom Land Schleswig-Holstein erhalten. Diese Auszeichnung bekommen Schulen für herausragende Projekte im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verliehen. BNE vermittelt Kindern und Erwachsenen Denken und Verstehen zum nachhaltigen Handeln. Sie versetzt Menschen in die Lage, verantwortungsvolle Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt.
Unser Grundschulteam (12 Lehrkräfte) wird seit 2008 / 2009 durch die Umweltpädagogen Johannes Plotzki, bzw. Thomas Lütkebohle unterstützt. Sie leiten die „Draußenschule“.
Diese Draußenschule läuft pro Klasse für 1 Jahr. Zu Beginn des dritten Schuljahres starten die Klassen mit dem regelmäßigen Aufsuchen und dem Lernen in der Natur. Jede Woche gibt es einen festen Draußenschultag, bei Wind und Wetter, zu jeder Jahreszeit.
Dort kommen die Schüler/-innen mit Inhalten und Themen der Umwelterziehung in Kontakt, die draußen für sie viel (be-) greifbarer sind, als im Klassenraum.
Das regelmäßige Aufsuchen dieser naturgebundenen außerschulischen Lernorte, stellt für die Schüler/-innen auch auf sozialer und motorischer Ebene eine wertvolle Herausforderung dar.
Die jeweilige Sachunterrichtslehrerin ist immer dabei und führt die Themen im darauffolgenden Unterricht in der Klasse weiter, und zwar sowohl in Gesprächen als auch schriftlich in einem Naturtagebuch, das jedes Kind für sich anlegt und über ein ganzes Jahr lang wöchentlich erweitert.
Förderung der Draußenschule
Die Draußenschule beschreibt ein schulpädagogisches Konzept der Bildungswerkstatt LANDSCHAFTSABENTEUER, bei dem Schulklassen im gesamten Schuljahr einmal pro Woche den Klassenraum verlassen und regionale Natur- und Kulturräume aufsuchen. Die wöchentlichen Draußentage sind Teil der Unterrichtsarbeit und verfolgen neben fachlichen auch soziale Ziele. Sie leiten sich aus den Inhalten der Fachanforderungen ab und ermöglichen ein fächerverbindendes und fachübergreifendes Lernen.
Das Projekt Draußenschule wird von Mitteln aus dem Draußenschulfonds gefördert. Der DrauenschulFONDS ist eine Initiative der Buhck-Stiftung und ein Gemeinschaftsfonds mehrerer Stiftungen, die sich für die Umweltbildung engagieren. Beteiligt sind bislang die BürgerStiftung Hamburg, Gladigau-Stiftung, die Joachim Herz Stiftung, NKG Hanseatische Natur- und Umweltinitiative e.V. und die Stiftung "Was Tun!"
Beispiele Naturtagebücher
Erfahrungsberichte
Die Durchführung dieser Draußenschule ist jedoch nur durch die großzügigen Sponsorengelder möglich. Hier möchten wir uns ganz besonders bei folgenden Sponsoren bedanken:
Buhck-Stiftung, der BINGO! Projektförderung, der Gladigau-Stiftung, der Sparkassenstiftung sowie der Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Stiftung.
Fotoeindrücke
Rückblicke
Rückblick über unser Jahr in der Draußenschule
Nun geht bald unser Jahr in der Draußenschule zu Ende. Schade... Es war eine tolle Zeit!
Seit Mitte der 2. Klasse sind wir jeden Montag mit unserem Umweltpädagogen Tommi in den Schulwald gegangen und haben dort für jeweils etwas mehr als eine Stunde alles Mögliche über die Natur gelernt. Natürlich gehörte auch immer etwas Freispielzeit dazu!
Aber auch das Lernen hat viel mehr Spaß gemacht, als es sonst im Klassenzimmer der Fall ist. Wir haben uns Naturnamen gegeben und jeder hatte einen Patenbaum. In der 2. Klasse haben wir zuerst den Lebensraum Wald kennengelernt und haben uns unser „grünes Klassenzimmer“ eingerichtet. Wobei das hier nicht ganz richtig ist – grün war unser Naturklassenzimmer zu diesem Zeitpunkt gar nicht. Wir haben nämlich Ende Januar, bzw. Anfang Februar mit der Draußenschule begonnen. Da war es noch mächtig kalt und das grüne Klassenzimmer war eher ein weißes Klassenzimmer. Aber mit warmer Winterhose, dicker Jacke und Handschuhen hat es trotzdem Spaß gemacht.
Gleich zu Beginn der Draußenschule haben wir uns alle ein Naturtagebuch angelegt, in welches wir jeden Montag unsere Erlebnisse und Erkenntnisse eintragen konnten. Dazu gehörte auch immer das Notieren der Temperaturen!
Nachdem wir nun also unser neues Klassenzimmer eingerichtet hatten, haben wir uns mit den Bäumen beschäftigt. Dazu gehörten z.B. die Verwandlung der Bäume im Jahreskreis. Es war schon spannend festzustellen, dass der ausgesuchte Patenbaum im Sommer ganz anders aussieht, als wir es im Winter vermutet hatten. Nachdem wir uns also ausgiebig mit den Bäumen beschäftigt hatten, konnten wir das Schnitzen erlernen. Die ganzen Schnitzregeln waren schon ganz schön kompliziert, aber wir haben gelernt, wie man Zeichen und Symbole schnitzt!
Und so langsam wurde es auch wärmer. Allmählich konnten wir die Vögel begrüßen, die langsam im Frühling wieder zu hören waren. Auch die Frühblüher konnten wir genau erforschen. Das ist schon etwas ganz Anderes, als wenn wir es nur anhand von Arbeitsblättern in der Klasse gelernt hätten. Auf der Wiese neben unserem Schulwald haben wir dann Tiere mit den Becherlupen beobachtet und in unsere Naturtagebücher gezeichnet. Außerdem haben wir dabei viel mehr Leben gesehen, als wir es vermutet hätten.
Und dann ging es an unseren Dorfteich. Da haben wir ganz intensiv gekeschert. Unglaublich, wie viele verschiedene kleine und größere Tiere in so einem Teich leben. Wir haben Libellenlarven, Wassermilben, Ruderwanzen, Wasserschnecken und noch unglaublich viel mehr Tiere gefangen. Selbstverständlich haben wir sie dann alle wieder ins Wasser entlassen.
Und dann waren Sommerferien… die waren viel zu lang und es doof, dass wir in der Zeit keine Draußenschule hatten.
Als es dann endlich wieder losging, war die Zeit der Kartoffelernte. Da sind wir zu einem Bauern in der Nähe gegangen und haben ordentlich Kartoffeln geerntet. Zurück in der Schule haben wir diese dann zu leckeren Bratkartoffeln und Kartoffelpuffern zubereitet, Das war total lecker!
In den nächsten Wochen haben wir uns dann mit Naturkunst beschäftigt und haben jede Menge Kunst aus Naturmaterialien hergestellt. Und da wir auch gelernt haben, wie wichtig die Natur für uns alle ist, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, unsere Umgebung und den Wald zu pflegen.
Anschließend durften wir dann eine Stadt aus Laub bauen. Wir haben Straßen und Geschäfte angelegt und haben gemeinsam beraten, was denn alles in einer richtigen Stadt wirklich wichtig ist. Natürlich haben wir auch einen Bürgermeister gewählt. Unsere Stadt hat natürlich auch eine Schule bekommen. Und dann wurde es allmählich wieder kälter und wir haben uns überlegt, wie denn ein Eichhörnchen den Winter übersteht. Dazu haben wir selber Nüsse versteckt, die wir dann im Januar wiederfinden sollen – ob das wohl klappt????
Auf jeden Fall ist es sehr schade, dass das tolle Jahr schon wieder vorbei ist und die Draußenschule für uns nun endet. Aber wir haben so viel gelernt und werden unsere Patenbäume wahrscheinlich noch über die nächsten Jahre begleiten und pflegen.